Namibia – 2/2008

14.Tag: Etosha – Rundu

Wir überlegen, ob wir noch einen Tag im Etosha N.P. bleiben sollen, entschließen uns dann aber doch zur Weiterfahrt Richtung Norden, zum Caprivistreifen. Beim östlichen Ausgang, dem Von Lindequist Gate, verlassen wir kurz darauf den Park. Wir wollen heute bis Rundu, ganz an der nördlichen Grenze zu Angola fahren um dann durch den Caprivistreifen nach Botswana zu kommen. Die Fahrt nach Norden geht über eine gut ausgebaute Teerstraße, ist aber landschaftlich nicht aufregend. In Tsumeb füllen wir unsere Vorräte wieder beim Spar auf, der auch am Sonntag geöffnet hat. In Namibia gibt es auch eine deutsche Zeitung, die AZ. Auf der Titelseite lesen wir, dass es im Caprivistreifen Überschwemmungen gibt und auch der Hardap-Stausee schon ziemlich gefüllt ist. Wir waren vor zwei Wochen in Hardap und da war der Stausee fast leer! Aber der Caprivi macht uns mehr Sorgen, denn genau da wollen wir ja hin. Da wir aber keine Touristeninformation finden, wo wir uns genauer erkundigen können und der Polizist, den wir fragen, so wirklich gar nichts genaues weiß, beschließen wir s wie geplant nach Rundu zu fahren. Dort sehen wir dann weiter.

Ca. 150 km von der nördlichen Grenze Namibias entfernt verläuft quer durch das Land ein Veterinärzaun, der die Wildtiere im Norden von den Nutztieren im Süden trennen und damit die Maul- und Klauenseuche vom Süden fern halten soll. Uns kommt der Zaun aber auch wie eine Trennung des „weißen“ vom „schwarzen“ Namibia vor. Ab dem Zaun ändert sich die Infrastruktur total. Wo vorher neben der Straße Farm an Farm war und Zäune das Bild prägen, spielt sich nun das Leben auf und neben der Straße ab. Am Straßenrand sind immer wieder kleine Siedlungen mit den typischen afrikanischen Rundhütten. Leute tratschen neben der Straße, Schafe und Kühe grasen neben der Straße und stehen manchmal auch auf der Straße. Bunt und lebendig sieht das aus – das ist Afrika wie unser Bild davon ist. Und nicht zuletzt der Unterschied bei den Menschen, das südliche Namibia ist weiß und deutsch, der Norden ist schwarz. Nun sind wir wirklich in Afrika.

Wir erreichen Rundu und übernachten im Ngana Camp. Die Campsites liegen sehr schön in einem „Garten“ mit Bäumen und Rasen, und ein paar interessanten Früchten. Allerdings sind die Sanitäreinrichtungen etwas desolat. Aber so ist das eben. Dafür sieht man vom Camp den Kavango (so heißt der Okavango bevor er nach Botswana fließt) und das andere Ufer ist bereits Angola.