Namibia – 2/2008

8.Tag: Little Sossus – Solitaire

Heute geht es früh los. Wir sind sehr gespannt wie die Straße bei der Querung mit dem Tsauchab heute aussieht. Nico, der Besitzer der Lodge, ist mit ein paar seiner Arbeiter vorausgefahren um uns bei der Überquerung zu helfen. Wir erleben auf unserer Reise noch öfter wie hilfbereit und gastfreundlich die Menschen in Namibia und Botswana sind.
Überraschenderweise ist das Wasser in der Nacht so gesunken, dass diesmal die Durchfahrt mit dem 4WD relativ einfach geht. Wir verabschieden uns und nun sind wir wirklich auf dem Weg nach Sesriem. Das eigentliche Ziel sind aber die Dünen von Sossusvlei mitten in der Namib. Ohne weitere Störungen kommen wir nach Sesriem.

Von dort führt eine Teerstraße 65 km durch die Namib nach Sossusvlei. Die letzten 5km sind allerdings Sandpiste und können nur mit einem 4WD befahren werden – kein Problem für uns, wir haben ja extra einen 4WD ausgesucht um auch abseits der Straßen fahren zu können!
Auf einer Seite der Straße türmen sich die Sanddünen, auf der anderen Seite Steppe. Ein kleines Stück der Straße ist unter Wasser und es ist schon wieder der Tsauchab, der hier die Straße quert. Aber diesmal ist es kein Hindernis durchzukommen.

Bei Kilometer 45 sehen wir die berühmte Düne 45, auf die viele hinaufklettern. Wir wollen aber zuerst nach Sossusvlei. Immer wieder stehen Wasserlacken neben der Straße – ein komisches Bild mitten in der Wüste!

Sossusvlei ist ein „Muss“ für Touristen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass hier etwas mehr los ist als wir bisher gewohnt waren. Am Parkplatz bei Kilometer 60 gibt es aber trotzdem eine Überraschung. Normalerweise führt vom Parkplatz eine 5km lange Sandpiste nach Sossusvlei. Heute fließt hier aber ein knietiefer Fluss – der Tsauchab! Wir überlegen ob wir nicht doch besser mit einem der Tourautos die 5km mitfahren, aber wozu haben wir dann extra einen 4WD? Also fahren wir los. Rein ins Wasser und irgendwo in der Mitte des Flusses muss ja die eigentliche Piste sein. Spannenderweise sieht man aber den Grund nicht und weiß nie ob die Straße so weitergeht, oder das Wasser tiefer wird oder irgendwo eine Grube ist. Einige Zeit geht alles gut, aber dann wird das Wasser ganz ruhig und Poldi wird es doch etwas unheimlich – also rauf aufs Ufer. Unglücklicherweise ist dort aber lockerer tiefer Sand….. ja es dauert nur Sekunden bis das Auto im Sand steckt.
Jetzt geht das Abenteuer richtig los. Poldi schaufelt und schaufelt aber jeder Versuch aus dem Sand zu kommen gräbt das Auto weiter ein bis es wirklich am Sand aufsitzt. Immer wieder bleiben andere Touristen und auch die Tourautos stehen um zu helfen. Wir sind die Attraktion des Tages! Es wird geschaufelt, geschoben, Sandbleche aufgelegt, wieder geschoben, geschaufelt, Reifendruck abgelassen- nichts hilft. Dazu sengende Hitze, wie halt in der Wüste üblich. Heute trübt keine Wolke den blauen Himmel. WIr brauchen 1 1/2 Stunden dann ist das Auto endlich aus dem Sand befreit. Besonders hilft uns ein Franzose, der fast die ganze Zeit dabei ist. Auch an dieser Stelle herzlichen Dank an ihn. Leider gibt es von der ganzen Aktion keine Fotos, aber dafür ein paar Filmaufnahmen.

Für heute ist es genug, wir kehren um zum Parkplatz. Jetzt wird einmal verschnauft. Bevor wir losfahren sollten wir eigentlich die Reifen wieder aufpumpen, aber irgendwie geht heute gar nichts einfach und es bleibt für uns beide ein Rätsel wie der Kompressor, der im Werkzeugfach dabei ist, funktioniert. Na dann müssen wir halt langsam fahren und die Tankstelle in Sesriem besuchen.
Bei Düne 45 möchte Poldi halten aber inzwischen ist es 13 Uhr, die Sonne brennt vom Himmel, der Reifendruck ist zu gering und Aufregung gab es für diesen Tag schon genug. Ich möchte einfach nur raus aus der Wüste!

Nach einer Pause in Sesriem fahren wir bis Solitaire und übernachten auf der Solitaire Guest Farm. Nach den Erlebnissen des Tages ist der Swimmingpool ein Genuss und wir bekommen auch noch Besuch von den zahmen Erdhörnchen und dem Springbock der Farm. Die Hunde halten zum Glück Abstand und ein Zebra, das leider nicht mehr zahm ist, bleibt im Gehege.